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HBOT für diabetischen Fuß: Hinweis auf Nutzen für die Wundschließung



HBOT für diabetischen Fuß: Hinweis auf Nutzen für den Wund verschluss

Vom Institut für Qualität und Effizienz im Gesundheits wesen

Wenn Menschen mit diabetischem Fuß syndrom (DFS) zusätzlich zur konventionellen Behandlung eine hyperbare Sauerstoff therapie (HBOT) erhalten, kann dies die Wundheilung fördern. Die Gewissheit der Schluss folgerungen der verfügbaren Studien ergebnisse ist jedoch einges chränkt. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse für andere Aspekte der Behandlung, die für Patienten relevant sind, weder Hinweise auf einen Nutzen noch auf einen Schaden. Zu diesem Ergebnis kommt ein am 2. Juni 2016 ver öffentlich ter Abschluss bericht des Deutschen Instituts für Qualität und Wirtschaft lichkeit im Gesundheits wesen (IQWiG).

Diabetischer Fuß kann eine Amputation erfordern

Wenn der Blutzuckers piegel bei Menschen mit Diabetes über viele Jahre zu hoch ist, kann dies die Blutgefäße schädigen. Dies führt zu einer unzureichenden Blut zirkulation in den Extremitäten (d. H. Arme und Beine) und zu einer Verringerung der Schmerz wahrnehmung (Poly neuropathie). Kleinere Wunden, die bei Menschen mit Diabetes ohnehin schlecht verheilen, fallen deshalb oft erst in einem späten Stadium auf. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sie wie an den Füßen schlecht sichtbar sind.

Wenn zusätzlich eine Infektion auftritt oder das Gewebe stirbt (Nekrose), kann die DFS im schlimmsten Fall eine teilweise oder vollständige Amputation des Fußes erfordern.

Zusätzlicher Sauerstoff soll die Durchblutung im Gewebe verbessern

HBOT wird zusätzlich zur herkömmlichen Wund versorgung empfohlen, wenn alle Möglichkeiten zur Revaskularisierung des Gewebes, also zur erneuten Versorgung einer ausreichenden Menge Blut, ausgefallen sind und eine Amputation droht.

In HBOT sitzen die Patienten in einem speziellenSoftshell-Überdruck kammerUnd atme (meistens) reinen Sauerstoff unter erhöhtem Umgebungs druck ein. Diese soll das Blut mit Sauerstoff anreichern und eine bessere Sauerstoff versorgung fördern, auch im Bereich der Wunde.

Die Gewissheit der Ergebnisse ist in den meisten Studien gering

Insgesamt haben die IQWiG-Forscher 9 randomisierte kontrollierte Studien in ihre Bewertung einbezogen. Allerdings haben nur 2 dieser Studien ein geringes Verzerrung risiko; Ihre Ergebnisse können daher mit größerer Sicherheit interpret iert werden. In den restlichen Studien fehlten in den Studien veröffentlichungen häufig detaillierte Informationen zur Zuordnung der Studien teilnehmer zu den jeweiligen Gruppen. Darüber hinaus waren die meisten Studien nicht geblendet.

Studien umfassen verschiedene Patienten

Darüber hinaus umfassten die Studien sehr unterschied liche Patienten; Dies galt unter anderem für die Schwere der Erkrankung. Zum Teil wurden auch große Abweichungen zwischen den Studien für die Zeit der Analyse gezeigt. Dies könnten die Hauptgründe sein, warum die Ergebnisse der Studien für einzelne Aspekte der Behandlung sehr hetero gen waren. Andere Ursachen können jedoch nicht aus geschlossen werden.

Wichtige Studien liefern diskrepante Ergebnisse

Die Ergebnisse für das Ergebnis des Wund verschlusses sind mit ausreichender Sicherheit interpret ierbar. Hier zeigt das Pooling von Daten einen Vorteil von HBOT gegenüber der Kontrollgruppe. Dies liegt daran, dass die Wahrscheinlichkeit eines Wund verschlusses im HBOT-Arm fast doppelt so hoch war wie im Kontroll arm. Für dieses Ergebnis sieht das IQWiG daher einen Hinweis auf einen Vorteil vonÜberdruck kammer Sport Erholung.

Im Vorab bericht waren die IQWiG-Forscher noch von einem Nachweis eines Nutzens ausgegangen. In den Abschluss bericht konnten sie jedoch eine weitere Studie aufnehmen, die erst im Januar 2016 vollständig ver öffentlicht wurde. Jetzt sind nicht nur eine, sondern 2 Studien mit einem geringen Bias-Risiko verfügbar. Diese beiden Studien liefern jedoch diskrepante Ergebnisse für den Wund verschluss. Im Abschluss bericht hat IQWiG deshalb die Gewissheit der Schluss folgerungen von "Beweis" auf "einen Hinweis" auf einen Nutzen herabgestuft.

Entweder keine Daten oder keine relevanten Gruppen unterschiede

Für die anderen patienten relevanten Ergebnisse wurde kein Hinweis auf einen Nutzen gezeigt. Dafür gibt es 2 Gründe: Entweder enthielten die Studien keine Daten-dies gilt für die Ergebnisse von Schmerzen, das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Abhängigkeit von externer Hilfe oder Bedarf an Langzeit pflege; oder die einges ch lossenen Studien enthielten auswertbare Daten, Diese Daten zeigen jedoch keine relevanten Unterschiede zwischen der konventionellen Behandlung ohne HBOT und der konventionellen Behandlung mit zusätzlichem HBOT. Dies gilt nicht nur für die Ergebnisse der Sterblichkeit, die gesundheits bezogene Lebens qualität und die Dauer des Krankenhaus aufenthalts, sondern auch für die Notwendigkeit einer Amputation.

Kein Hinweis auf Schaden

Gleichzeitig gibt es keinen Hinweis auf Schäden durch zusätzliche HBOT in Form von Nebenwirkungen. Insgesamt ist die Komplikation srate zwischen beiden Studien gruppen vergleichbar, weshalb HBOT als sicher angesehen wird.



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